Am
Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer, Wasser
flutete durcheinander, Dunkel herrschte überall. Der Geist Gottes war
in den Wolken.
Gott sprach: „Licht soll werden“ −
und es ward der erste
Tag.
Gott sprach weiter: „Der
Himmel soll sich trennen“ −
und es ward der zweite Tag.
Dann
sprach Gott: „Das
Trockene soll hervorkommen
und das Wasser soll sich sammeln“ −
und es ward so.
Gott sprach weiter: „Die
Erde soll Gras und Kräuter und Bäume wachsen lassen, die Samen tragen“ −
der dritte Tag.
Dann sprach Gott: „Lichter
sollen am Himmel erscheinen. Sie sollen Zeichen sein für Tag und Nacht
und die Jahre“ − der vierte Tag.
Dann sprach Gott: „Das
Wasser soll wimmeln von Tieren und über der Erde sollen Vögel fliegen“ −
und es ward so, der fünfte Tag.
Gott sprach: „Die
Erde soll voll werden von Tieren aller Art“ −
und es geschah so.
Und Gott sprach: „Lasst
uns Menschen machen“ − und er schuf den Menschen nach seinem
Bilde. Und Gott sah an alles, was er geschaffen hatte. Ja, alles war
sehr gut und es ward Abend und Morgen − der sechste Tag.
Hier endet der
Schöpfungsmythos des Marduk aus Babylon. Der Priester, der
ca. 600 v. Chr. in Babylon lebte, schrieb dann
weiter: „Vollendet
war Himmel und Erde mit allem Lebendigen. Gott vollendete sein Werk am
siebten Tag und ruhte von seiner Arbeit aus. Er erklärte den siebten
Tag für heilig. Dieser Tag soll zum Ruhen und zum Feiern sein.“